Wahnsinn: Zwei Goldmedaillen innert weniger Stunden!
Was für ein Abend für das SwissSkills National Team: Wenige Stunden nach dem Weltmeistertitel für die Landschaftsgärtner Fabian Baumann (Oberdiessbach/BE) und Marc Baumberger (Koppigen/BE), doppelt Automobil-Mechatroniker Florent Lacilla (Cottens/FR) nach und holt ebenfalls Gold für die Schweiz!
Das Schweizer Team verdoppelte damit die Ausbeute an Goldmedaillen an den diesjährigen WorldSkills innert weniger Stunden: Zuvor hatten die jungen Schweizer Berufsleute in 27 Wettbewerben bereits 13 Medaillen gewonnen, davon die beiden WM-Titel durch Konditorin-Confiseurin Juliana Thöny und das Automatiker-Duo Yunus Ruff und Silvan Wiedmer (Industrie 4.0).
Der 23-jährige Florent Lacilla teilte sich in Dresden den Sieg gleich mit drei weiteren Konkurrenten, die alle ex-aequo von der Jury auf Platz 1 des 23-köpfigen Teilnehmerfelds gesetzt wurden. So freuten sich die Automobil-Mechatroniker aus Deutschland, Italien, Taiwan und der Schweiz gemeinsam über den WM-Titel. Zum Erfolg beigetragen hat dabei auch Experte Michel Tinguely (Farvagny/FR), der Lacilla in der Vorbereitung begleitet hat.
Für Lacilla, der im elterlichen Betrieb in Matran seine Lehre absolviert hat und dort auch arbeitet, ging eine vierjährige «Mission» mit Teilnahmen an Berufsmeisterschaften zu Ende. 2018 wurde er mit erst 19 Jahren bereits an den SwissSkills in Bern Schweizer Meister seines Fachs, schaffte die anschliessende Qualifikationshürde für die WorldSkills aber noch nicht. Zwei Jahre später gelang es ihm dann, sich in der internen WM-Ausscheidung seines Berufsverbandes (AGVS) durchzusetzen und nun folgte die Krönung mit dem Weltmeister-Titel in Dresden. Florent Lacilla zeigte sich nach dem Erfolg überglücklich: «Es war sehr anstrengend. Ich habe alles gegeben. Ich habe mich nicht so weit vorne erwartet und bin natürlich überglücklich. Es ist wirklich cool.»
Erfolgreiche Titelverteidigung für Landschaftsgärtner
Eine Klasse für sich waren der 21-jährige Fabian Baumann aus Oberdiessbach und der 22-jährige Marc Baumberger aus Koppigen. Sie setzten sich in der Hauptstadt Estlands deutlich vor dem Duo aus Japan durch. Bereits vor drei Jahren in Kazan (Russland), an den letzten Berufs-Weltmeisterschaften, konnte die Schweiz den Wettbewerb der Landschaftsgärtner gewinnen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Schweizer Teams jeweils bestens vorbereitet an die WorldSkills reisen. Dafür zuständig war bei beiden erfolgreichen Missionen Experte Simon Hugi.
«Wir haben vier super anstrengende Arbeitstage hinter uns», blickte Fabian Baumann zurück. Vier Wettkampftage, die auch bei den beiden Weltmeistern nicht ganz problemlos verliefen. Am dritten Tag hatten wir mit einem Holzelement zu kämpfen und sind unter Zeitdruck geraten, so Baumann weiter. «Doch dann konnten wir noch einmal einen Schlussspurt hinlegen und so sah das bis am Schluss tiptop aus, ergänzt Marc Baumberger.
Dass die angesprochenen Schwierigkeiten des Schweizer Teams zu relativieren sind, zeigt ein Blick auf die Rangliste. Baumann und Baumberger weisen in der Rangliste einen Vorsprung von nicht weniger als 32 Punkten auf. Zum Vergleich: Im Wettbewerb der Automobil-Mechatroniker trennen die ersten 7 Konkurrenten gerade mal 11 Zähler…
Tolle Schweizer Zwischenbilanz: 29 Starts, 15 Medaillen
Die WorldSkills 2022 finden nach der pandemiebedingten Absage in Shanghai in einem Alternativformat dezentral verteilt in 15 Ländern während 12 Wochen statt. Die Schweiz nimmt bis Ende November mit 37 jungen Berufsleuten an insgesamt 34 Wettbewerben teil. Mit 15 Medaillen aus 29 bisher ausgetragenen Wettbewerben hat mehr als die Hälfte des Schweizer Teams bisher Edelmetall gewonnen.
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