WorldSkills 2022 vor Abschluss: Die Schweiz erneut unter den Top-Nationen
Am kommenden Sonntag gehen in Salzburg die dezentral, über drei Monate durchgeführten WorldSkills Competition 2022 zu Ende. Die Schweiz mischt bei den diesjährigen Berufs-Weltmeisterschaften erneut unter den Top-Nationen mit. Bei 30 Starts gewann das Schweizer Team bereits 15 Medaillen. In Salzburg stehen noch vier Mitglieder des SwissSkills National Team im Einsatz.
Einzigartig ist das Format der diesjährigen Berufs-Weltmeisterschaften: Verteilt über 15 Länder werden seit September die 62 Wettbewerbe der WorldSkills Competition 2022 durchgeführt. Die Schweiz nimmt an insgesamt 34 Wettkämpfen mit 37 jungen Berufsleuten daran teil.
Entstanden ist dieses Alternativformat unter anderem auf Initiative der Stiftung SwissSkills. Erst Ende Mai wurden die in Shanghai geplanten WorldSkills 2022 pandemiebedingt abgesagt. Die Schweiz brachte danach nicht nur Idee und Konzept der dezentralen Weltmeisterschaften ein, sondern stellte sich in 14 Wettbewerben auch als Veranstalter zur Verfügung – kein anderes Land übernahm die Durchführung von derart vielen WorldSkills-Disziplinen.
Positive Schweizer Zwischenbilanz als Veranstalter…
«Der grosse Aufwand hat sich gelohnt. Es war eine riesige Herausforderung, innert weniger Wochen an 9 Standorten 14 Weltmeisterschaften auf die Beine zu stellen und erfolgreich über die Bühne zu bringen. Dank des grossen Efforts der beteiligten Berufsverbände und vielen weiteren involvierten Organisationen und Personen können wir ein durchwegs positives Fazit der WorldSkills Competition in der Schweiz ziehen», sagt André Burri, der Geschäftsführer von SwissSkills. Auf der ganzen Welt hätten sich über 1000 junge Berufsleute auf die WorldSkills 2022 gefreut und intensiv vorbereitet. «Zwischenzeitlich schien sich für sie der Traum der WorldSkills-Teilnahme in Luft aufzulösen. Durch das dezentrale Format ist es gelungen, den jungen, ambitionierten Berufsmenschen doch noch die Möglichkeit zu geben, an den Weltmeisterschaften teilzunehmen und den Austausch unter den besten Berufsleuten ihres Fachs zu pflegen.»
…und als teilnehmende Nation
Neben dem positiven Fazit aus Sicht des Mitveranstalters fällt auch die Schweizer Resultat-Bilanz bereits vor den letzten Wettbewerben in Salzburg positiv aus. In den bisher 30 Wettbewerben mit Schweizer Beteiligung gewann das SwissSkills National Team 15 Medaillen und zusätzlich weitere 12 Diplome, sogenannte Medaillon for Excellence. Die bisher vier Schweizer WM-Titel feierten Juliana Thöny (Konditorin-Confiseurin/Oberlunkhofen, AG), Florent Lacilla (Automobil-Mechatroniker/Cottens, FR) und die beiden Duos Silvan Wiedmer (Winterthur, ZH) und Yunus Ruff (Winterthur, ZH) im Wettbewerb «Industrie 4.0» sowie Fabian Baumann (Oberdiessbach, BE) und Marc Baumberger (Koppigen, BE) bei den Landschaftsgärtnern.
Beeindruckende Medaillenausbeute
Die Ausbeute der jungen Schweizer Berufsleute, die alle mit einer Lehre und einem EFZ-Abschluss erfolgreich ins Berufsleben gestartet sind, ist damit vergleichbar mit früheren Austragungen der WorldSkills. Nur China und Südkorea haben im Verhältnis zu ihrer Teilnehmerzahl noch mehr Medaillen gewonnen.
Allerdings bestätigt sich an diesen WorldSkills auch, dass der Konkurrenzkampf an der absoluten Spitze immer härter wird. Weitere asiatische Nationen sowie Frankreich, der Veranstalter der nächsten WorldSkills 2024, legten im Vergleich zu den letzten WorldSkills 2019 in Kazan noch einmal zu.
Salzburg als letzte Station
Ob die Schweiz oder Frankreich diejenige europäische Nation mit der grössten Medaillenausbeute sein wird, entscheidet sich diese Woche in Salzburg. Ab Donnerstag stehen die letzten vier Schweizer Teilnehmer im Einsatz: Maurer Ben Zaugg (Bärau, BE), Elektro-Installateur Patrik Siegenthaler (Linden, BE), Anlagenelektriker Yannick Flepp (Sedrun, GR) sowie Landmaschinenmechaniker Pascal Hofstetter (Wildhaus, SG) werden alles daransetzen, um die Schweizer Erfolgsgeschichte an den WorldSkills Competition 2022 fortzusetzen.
WorldSkills Competition 2022: Die Schweizer Resultate in der Übersicht
Diese Woche in Salzburg im Einsatz:
- Elektroinstallateur: Patrik Siegenthaler (Linden/BE)
- Anlagenelektriker: Yannick Flepp (Sedrun/GR)
- Maurer: Ben Zaugg (Bärau/BE)
- Land- und Baumaschinenmechaniker: Pascal Hofstetter (Wildhaus/SG)
Die bisherigen Schweizer Resultate in der Übersicht
Goldmedaille (4)
- Konditorei-Confiserie: Juliana Thöny (Oberlunkhofen/AG)
- Automobil-Mechatroniker: Florent Lacilla (Cottens/FR)
- Garten und Landschaftsbau: Marc Baumberger (Koppigen/BE) und Fabian Baumann (Oberdiessbach/BE)
- Industrie 4.0.: Silvan Wiedmer (Winterthur/ZH) und Yunus Ruff (Winterthur/ZH)
Silbermedaille (5)
- Drucktechnologin: Nina Manser (Kesswil/TG)
- Floristin: Jasmin Wüthrich (Gossau/SG)
- Carrosseriespengler: Dominik Bartlome (Schwarzenburg/BE)
- Hotel Reception: Tim Oberli (Wiesendangen/ZH)
- Elektroniker: Mario Liechti (Windisch/AG)
Bronzemedaille (6)
- Bäckerei: Vera Stocker (Gunzwil/LU)
- Restaurant Service: Shania Colombo (Münchwilen/TG)
- Automatiker: Dario Flükiger (Lützelflüh/BE) und Adrian Matthys (Möhlin/AG)
- Bauschreiner: Romain Mingard (Couvet/NE)
- Gipser-Trockenbau: Adrian Büttler (Grund bei Gstaad/BE)
- Polymechaniker Automation: Gil Beutler (Linden/BE)
Medaillon for Excellence (12)
- Kosmetikerin: Giulia Liberti (Burgdorf/BE)
- Polygrafin: Simona Gier (Tübach/SG)
- Goldschmied: Daniel Fornos Diaz (Genf/GE)
- Koch: Rino Zumbrunn (Sissach/BL)
- Polymechaniker CNC Fräsen: Ivo Müller (Zug/ZG)
- IT Software Solutions for Business: Thomas Gassmann (Uffikon/LU)
- IT Network Systems Administration: Sven Gerber (Röthenbach/BE)
- Web Technologies: Tom Diggelmann (Bern/BE)
- Konstrukteur: Jan Meier (Andwil/SG)
- Sanitär- und Heizungsinstallateur: Luca Herzog (Hüntwangen/ZH)
- Möbelschreiner: Brian Thomi (Vordemwald/AG)
- Zimmermann: Elias Gogniat (La Tour-de-Trême/FR)
Zertifikat (3)
- Polymechaniker CNC Drehen: Fabian Leuenberger (Heimenhausen/BE)
- Metallbauer: Lars Rotach (Ulisbach/SG)
- Fachmann Gesundheit: Kilian Schmid (Küssnacht am Rigi/SZ)